Brachytherapie ist eine besondere Art von Strahlentherapie, bei der nur das vom Tumor betroffene Gebiet im Körper bestrahlt wird.
Eine Nadel wird unter CT-Kontrolle ins Zentrum des Tumors geführt. Für kurze Zeit (1 – 2 Minuten) wird eine radioaktive Quelle (Iridium 192) über die Nadel in den Tumor verbracht, und er wird von innen heraus mit einer für Tumorzellen tödlichen Dosis bestrahlt. Nach dieser kurzen Behandlung wird die radioaktive Quelle mit der Nadel entfernt. Der Patient ist danach frei von jeglicher Radioaktivität. Der Eingriff wird in einer sogenannten Analgosedierung (leichter Dämmerschlaf) durchgeführt und ist dadurch nicht schmerzhaft. Danach bleibt der Patient zur Überwachung 7 – 14 Tage in der Klinik. Wenn nach 5 – 7 Tagen der Tumorzerfall mit Gewebevernarbung einsetzt, kann es zu einer Zunahme der Beschwerden mit leichtem Fieber, Appetitverlust, Gliederschmerzen wie bei einer Grippe kommen. Bei sehr großen Tumoren können zusätzlich weitere Schmerzen, die sehr gut mit Schmerzmitteln behandelt werden können, auftreten. Der Klinikaufenthalt kann sich dann um eine weitere Woche verlängern. Grundsätzlich ist aber jeder Therapieverlauf individuell und vom Gesundheitszustand vor der Behandlung abhängig. Daher wird der Patient während des Klinikaufenthaltes täglich ärztlich betreutt.
Bei einer Brachytherapie handelt es sich um eine „Mikrotherapie“, die im Allgemeinen exzellent vom Patienten vertragen wird. Im Unterschied zu normaler Strahlentherapie wird bei der Brachytherapie das gesunde Gewebe weniger beeinträchtigt, was wiederum zu weniger Therapienebenwirkungen führt.
Die Brachytherapie wird zur Behandlung vieler Krebsarten angewandt, und Studien bestätigen, dass sie im Unterschied zu anderen Methoden deutliche Vorteile aufweist. Diese Methode kann entweder allein oder in Kombination mit anderen Therapieformen (Chemotherapie, Operation, Immuntherapie usw.) angewandt werden.
Verantwortliche Ärzte:
- Priv.-Doz. Dr. med. Heinz R. Zurbrügg, Leiter Tumorboard, onkologische Chirurgie
- Dr. med. Geetha Sreenivasa, Strahlentherapie
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