Definition Ultraschall (Sonographie)
Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) wird in verschiedenen Fachgebieten der Medizin eingesetzt und gehört zu den bildgebenden Verfahren. Sie ist eine äußerst bewährte und schonende Methode, die der Diagnostik von Erkrankungen dient, aber auch der Kontrolle, ob eine Behandlung (Therapie) erfolgreich verläuft. Inzwischen wird sie von Onkologen und anderen Fachärzten auch für therapeutische Zwecke eingesetzt. Für den Patienten ist Ultraschall (Sonographie) schmerzfrei und unschädlich. Fachärzte unterscheiden zwischen:
- Perkutaner Sonographie
- Endosonographie
Eine Ultraschalluntersuchung durch die Haut (perkutan) wird von unseren Fachärzten am häufigsten angewendet. Damit können sie vor allem Organe des Bauchraums untersuchen. Der perkutane Ultraschall (Sonographie) kommt auch bei Veränderungen oder Schwellungen unter der Haut infrage. Ansammlungen von Gewebeflüssigkeit oder Blut können damit besonders gut von anderen Veränderungen unterschieden werden. Eine Endosonographie wird eingesetzt, wenn Organe von außen nicht gut eingesehen werden können. Beim transösophagealen Ultraschall des Herzens (transösophageale Echokardiographie) führt der Kardiologe den Schallkopf durch die Speiseröhre ein, beim transvaginalen Ultraschall wird er vom Gynäkologen in die Scheide und beim transrektalen vom Gastroenterologen in den Enddarm (Rektum) eingeführt. Eine Endosonographie wird auch in der Pneumologie in Verbindung mit einer Punktion angewandt, um Bronchialkrebs (Bronchialkarzinom) zu erkennen und zu beurteilen.
Daneben gibt es weitere spezielle Varianten. Bei der so genannten Doppler-Sonographie kann der Angiologe oder Kardiologe beurteilen, wie gut Blutgefäße und Organe durchblutet werden, ob Gefäße verengt oder verschlossen sind. Die Doppler-Sonographie wird vor allem bei Verdacht auf ein Aneurysma, einen Herzklappenfehler, Durchblutungsstörungen und Blutgerinnsel (Thrombose und Embolie) eingesetzt. Eine andere Form ist die Kontrastsonographie. Sie stellt Gefäße noch genauer dar und lässt gutartige und bösartige Tumoren noch besser voneinander unterscheiden. Gastroenterologen oder Onkologen wollen damit insbesondere Tumoren in der Leber aufspüren. Vor der Untersuchung wird dem Patienten ein Kontrastmittel gespritzt. Darüber hinaus gibt es die so genannten 3D- und 4D-Techniken, die mehrdimensionale und farbige Bilder erzeugen.
Ultraschall (Sonographie) wird mittlerweile aber nicht nur zur Diagnostik eingesetzt, sondern auch für therapeutische Zwecke. Die Behandlung (Therapie) mit Schallwellen ist ein neues Konzept in der Krebsmedizin. Die Schallwellen sind dann viel intensiver. Fachärzte für Onkologie richten sie gezielt auf die Tumorzellen, die auf Temperaturen bis zu 100 Grad Celsius erhitzt und damit zerstört werden. Das umliegende Gewebe bleibt weitgehend verschont. Onkologen setzen therapeutischen Ultraschall (Sonographie) insbesondere bei Prostatakrebs (Prostatakarzinom) ein. Er kommt auch in der Urologie bei der Behandlung (Therapie) von Nierensteinen zum Einsatz. Die Steine werden dabei vom Facharzt für Urologie von außen zertrümmert. Das Verfahren wird als extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWL) bezeichnet.
Überblick
Eine Unterschalluntersuchung (Sonographie) ist ein Blick in das ansonsten Verborgene. Mithilfe von Schallwellen werden Bilder erzeugt, die auf einen angeschlossenen Monitor übertragen werden. Der Arzt schaut damit in Organe und Körperregionen und kann krankhaftes Gewebe oder Durchblutungsstörungen feststellen. Er sieht beispielsweise, ob Tumore in der Leber oder in der Gallenblase wachsen oder Venen in den Beinen verengt sind. Viele Frauen kennen den Ultraschall (Sonographie) zudem aus ihrer Schwangerschaft. Gynäkologen untersuchen damit, wie das Kind liegt und wie es sich entwickelt. Die Mutterschaftsrichtlinien legen fest, wie oft eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) beim Facharzt für Gynäkologie während der Schwangerschaft erfolgen sollte. Pädiatern gibt sie Auskunft über die Reifung der Hüftgelenke bei Neugeborenen. Dieses Screening gehört zu den Vorsorgeuntersuchungen und ist sehr wichtig, um Hüftdysplasien bei Säuglingen frühzeitig festzustellen und zu behandeln. Mit Ultraschall (Sonographie) überwachen Ärzte auch die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie). In der Intensivmedizin und der Anästhesiologie dient der Ultraschall des Herzens (transösophageale Echokardiographie, TEE) ebenfalls der Überwachung, aber auch der Diagnostik. Ultraschall (Sonographie) wird vor allem eingesetzt, um folgende Körperregionen und Organe zu untersuchen:
- Herz (Echokardiographie)
- Brust (Brustkrebs-Vorsorge)
- Schilddrüse und Hals
- Gliedmaßen
- Gebärmutter
- Bauchraum (Nieren, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Blase, Milz, Leber)
- Lymphknoten
- Venen
- Aorta
Voraussetzung für Ultraschall (Sonographie) ist, dass im untersuchten Gewebe Flüssigkeit vorhanden ist. Mit Luft gefüllte Hohlräume wie die Lunge und der Darm können nur in begrenztem Maße mit dem Ultraschallkopf untersucht und beurteilt werden. Die so genannte transthorakale Sonographie der Lunge ist seit einigen Jahren jedoch ein fester Bestandteil der Diagnostik in der modernen Pneumologie.
Ein Ultraschallgerät besteht aus einer Ultraschallsonde, dem so genannten Schallkopf, und einem angeschlossenen Computer. Er verarbeitet die Signale und erzeugt Bilder. Beim Schallkopf handelt es sich um ein spezielles Kristall. Er ist Sender und Empfänger der Ultraschallwellen. Die von ihm ausgehenden Schallwellen dringen in den Körper ein. Wenn sie auf ein Hindernis stoßen, z.B. ein Organ, werden sie aufgenommen (absorbiert) oder zurückgeworfen (reflektiert). Das hängt von der Art des Gewebes ab. Treffen die Schallwellen auf dichtes Gewebe, wirft es den Schall zurück. Der Schallkopf nimmt die reflektierten Schallwellen auf, der Computer wandelt das Signal in ein Bild um. Je nach Dichte des Gewebes sieht das Bild heller oder dunkler aus.
Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) hat viele Vorteile gegenüber anderen Untersuchungsmethoden. Sie ist frei von Nebenwirkungen und Risiken. Ultraschall (Sonographie) kann auch bei Patienten angewandt werden, die nicht mehr mobil sind, weil es tragbare Ultraschallgeräte gibt. Außerdem können sich die Patienten dabei bewegen und müssen keine Beruhigungs- oder Schlafmittel (Sedierung) verabreicht bekommen.
Vorbereitung und Durchführung
Die Patienten liegen bei der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) meistens. Davor trägt der Arzt ein Gel auf den Schallkopf auf sowie bei der perkutanen Sonographie auch auf die Haut des Patienten. Das wasserhaltige Gel sorgt dafür, dass sich keine Luft zwischen dem Schallkopf und der Haut bildet. Luft würde die Schallwellen vollständig reflektieren und Bilder aus dem Bauchinneren verhindern. Durch das Gel gelangen die Schallwellen ungehindert in den Körper.
Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ist schnell, unkompliziert und schmerzlos. Patienten spüren lediglich einen leichten Druck, wenn der Schallkopf über die Scheide oder den Enddarm eingeführt oder in verschiedenen Richtungen über den Bauch gedreht und geschoben wird. Bei einer Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Bauches sollten Sie möglichst nüchtern kommen, also mindestens vier Stunden vorher nichts mehr gegessen, getrunken und nicht mehr geraucht haben. Ansonsten kann es passieren, dass die Darmgase Organe überlagern und die Qualität der Bilder beeinträchtigt wird. Nach der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) wird das Gel wieder abgewischt. Stellt der Arzt bei der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) Gewebeveränderungen fest, die auf einen Tumor hindeuten, wird er weitere Untersuchungen zur genaueren Klärung machen. Dazu gehören die Magnetresonanztomographie (MRT) oder die Computertomographie (CT).
Gibt es Risiken oder hinterher Beschwerden?
Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) gilt als unbedenklich und risikofrei. Im Gegensatz zur Röntgenuntersuchung besteht keine Strahlenbelastung. Dennoch wird das Verfahren von unseren Fachärzten nur eingesetzt, wenn es wirklich erforderlich ist. Nebenwirkungen sind bei den üblichen Ultraschalluntersuchungen (Sonographie) nicht zu erwarten. Nach der Zertrümmerung von Nierensteinen (extrakorporale Stoßwellentherapie) durch den Facharzt für Urologie können Blutergüsse im Nierenbereich auftreten.
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