Kompetenzzentrum für Gastroenterologie informiert: Magenentzündung, Gastritis (akute Form)

Definition: Magenentzündung, Gastritis (akute Form)

Fachärzte für Gastroenterologie unterscheiden bei der Magenentzündung (Gastritis) zwischen der

  • akuten Form
  • chronischen Form

Das Wort Gastritis kommt aus dem Griechischen und bezeichnet eine Entzündung der Magenschleimhaut.

Der Magen wird durch eine Schleimhaut geschützt

Der Magen ist ein Hohlorgan und wird von einer Schleimhaut ausgekleidet. Ist dieser Schutzmantel beschädigt, kommt es zu einer Magenentzündung (Gastritis).

Normalerweise ist die Magenschleimhaut sehr robust und schützt die Magenwand vor der aggressiven salzsäurehaltigen Magensäure. Wenn sie jedoch durch bestimmte Faktoren gereizt und geschädigt wird, kann die Magensäure bis zur darunter liegenden Magenwand vordringen und eine Entzündung auslösen.

Eine akute Magenentzündung (Gastritis) kann viele verschiedene Ursachen haben. Häufig wird sie durch übermäßigen Alkoholkonsum, bestimmte Medikamente, Stress, Verletzungen oder durch eine Lebensmittelvergiftung ausgelöst.

Sie macht sich durch folgende Beschwerden bemerkbar:

  • Starke Schmerzen in der Magengegend und im Rücken
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Blähungen
  • Appetitlosigkeit

Bei einer dauerhaften Schädigung kann sich aus einer akuten Magenentzündung eine chronische Gastritis oder ein Magengeschwür entwickeln.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Magenschleimhautentzündung, erosive Gastritis
Englisch: gastritis

Überblick

Die Magenentzündung (Gastritis) ist eine entzündliche Erkrankung der Magenschleimhaut. Sie ist sehr schmerzhaft und wird vom Facharzt für Gastroenterologie zunehmend bei älteren Menschen diagnostiziert.

Der gesamte Innenraum des Magens wird von der Magenschleimhaut ausgekleidet, die den sauren Magensaft produziert. Er ist für die Verdauung der Nahrung wichtig und wirkt keimabtötend. Außerdem produziert die Schleimhaut einen basischen Schleim. Er übernimmt eine Schutzfunktion, bindet die Salzsäure im Magensaft und schützt den Magen davor, sich selbst zu verdauen.

Bei einer Magenentzündung (Gastritis) haben schädigende Substanzen dazu geführt, dass der schleimige Schutzfilm geschädigt ist und die Magensäure in direkten Kontakt mit der Magenschleimhaut kommt. Eine Entzündung ist die Folge.

Schmerzen in der Magengegend, Übelkeit und Appetitlosigkeit sind Symptome einer Magenentzündung

Die akute Form der Erkrankung tritt plötzlich auf und wird vor allem durch Reizstoffe ausgelöst, die dem Körper von außen zugeführt werden. Das können Medikamente oder Alkohol sein, aber auch sehr fette und scharf gewürzte Speisen.

Betroffene klagen über Schmerzen oder ein Druckgefühl in der Magengegend. Häufig auch über Übelkeit, Brechreiz und Appetitlosigkeit. Weitere Anzeichen können eine belegte Zunge, ein schlechter Geschmack im Mund und Kopfschmerzen sein. Während der Erkrankung kann es zu Komplikationen kommen, etwa einer Magenblutung durch die gesteigerte Magensäureproduktion.

Ein besonders schwerer Verlauf ist die so genannte erosive Gastritis. Sie macht sich durch schwarzen Stuhl (Teerstuhl) und Bluterbrechen bemerkbar. Das ist ein Notfall. Sie sollten sofort einen Gastroenterologen oder ein Krankenhaus aufsuchen.

Ursachen der Magenentzündung, Gastritis (akute Form)

Fachärzte für Gastroenterologie machen viele verschiedene Ursachen für die akute Magenentzündung (akute Gastritis) aus. Dazu gehören:

  • häufiger Konsum von fettreichen und scharfen Speisen
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • starker Kaffeekonsum
  • Medikamente (z.B. Aspirin, Kortisonpräparate, Zytostatika)
  • Lebensmittelvergiftungen (durch Salmonellen, Staphylokokken oder Clostridien)
  • Infektionen mit Viren, Pilzen oder Helicobacter pylori
  • Stress und Traumata
  • Verbrennungen
  • Kreislaufschock
  • Erkrankungen im Schädelbereich (z.B. Schädel-Hirn-Trauma)
  • Leistungssport

Die akute Magenentzündung (Gastritis) beobachten Gastroenterologen zudem im Zusammenhang mit Operationen, Blut- und Harnvergiftungen.

Was Sie bei einer Magenentzündung, Gastritis (akute Form)

selbst tun können

Eine akute Magenentzündung (Gastritis) wird vom Facharzt für Gastroenterologie häufig auf äußere Einflüsse zurückgeführt. Deshalb sollten Sie ein bis zwei Tage lang keine Nahrung zu sich nehmen. Aber ausreichend trinken, z.B. stilles Wasser und lauwarmen Kräutertee.

Wenn sich die Magenschleimhaut wieder beruhigt hat, können Sie mit leichter Schonkost beginnen. Sie entlastet den Magen und regt die Säureproduktion nicht an. Geeignet sind Kartoffelbrei, Zwieback, geriebene Äpfel, Bananen, Haferflocken oder -brei.

Nach einigen Tagen können Sie wieder normal essen. Allerdings sollten Sie auf fette und scharfe Speisen sowie auf Kaffee verzichten. Auch Nikotin und Alkohol sind zu meiden.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Gastroenterologen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Gastroenterologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Gastroenterologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle?
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Gastroenterologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch beim Gastroenterologen eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Gastroenterologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Gastroenterologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
  • Magenspiegelung (Gastroskopie)
  • Helicobacter-Test
  • Blutuntersuchung
  • Stuhluntersuchung
  • C13-Harnstoff-Atemtest

Behandlungen (Therapie)

Die akute Magenentzündung (Gastritis) muss in der Regel vom Facharzt für Gastroenterologie nicht medikamentös behandelt werden. Um den Auslöser zu beseitigen, reicht es häufig aus, dass die Betroffenen auf Kaffee, Nikotin, Alkohol und andere Stoffe, die den Magen reizen, völlig verzichten. Außerdem sollten Sie Bettruhe einhalten.

Nach zwei Tagen können Sie leichte Schonkost wie Tee und Zwieback zu sich nehmen

Nach etwa zwei Tagen können Sie schonende Kost zu sich nehmen, z.B. Tee, Haferschleim und Zwieback.

Sind Medikamente Auslöser der Erkrankung, sollten diese möglichst abgesetzt und durch andere ersetzt werden, die besser verträglich sind.

Reichen diese Maßnahmen nicht aus, wird der Gastroenterologe Medikamente verabreichen, um die Magensäure entweder zu neutralisieren oder ihre Produktion zu verringern. Dazu gehören Antazida, H2-Rezeptor-Blocker oder Protonenpumpenhemmer.

Ist der Magen sehr verkrampft, schaffen so genannte Prokinetika Abhilfe. Auch schmerzlindernde Medikamente und Mittel gegen den Brechreiz können den Heilungsprozess unterstützen.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Um einer akuten Magenentzündung (Gastritis) vorzubeugen, sollten Sie auf eine magenverträgliche Ernährung und Lebensweise achten. Vermeiden Sie fette, sehr scharfe und heiße Speisen, weil sie den Magen reizen. Verzichten Sie auf übermäßigen Alkohol- und Kaffeekonsum und auf das Rauchen, weil Nikotin die Magenschleimhaut angreift.

Da Fachärzte für Gastroenterologie auch Stress als Auslöser der Erkrankung ausmachen, ist es wichtig, Stress abzubauen. Entspannungstechniken können das seelische Wohlbefinden stärken.

Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, die den Magen schädigen, sollten Sie mit Ihrem Gastroenterologen über mögliche Alternativpräparate sprechen.

Prognose

Eine akute Magenentzündung (Gastritis) heilt in der Regel ohne Folgen ab. Wichtig ist, auf alle Stoffe zu verzichten, die den Magen reizen.

Manchmal verordnet der Facharzt für Gastroenterologie Medikamente, um die Produktion der Magensäure zu hemmen, aber auch zur Schmerzlinderung und gegen den Brechreiz.

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