Kompetenzzentrum für Gynäkologie informiert: Myom der Gebärmutter, Uterusmyom

Definition Myom der Gebärmutter, Uterusmyom

Das Uterusmyom entsteht im Muskelgewebe der Gebärmutter

Fachärzte für Gynäkologie unterscheiden beim Myom der Gebärmutter zwischen:

  • Subserösen Myomen (entwickeln sich außen auf der Gebärmutter)
  • Intramuralen Myomen (entwickeln sich innerhalb der Gebärmutterwand und vergrößern die Gebärmutter)
  • Submucösen Myomen (entwickeln sich direkt unter der Gebärmutterschleimhaut und wachsen in die Gebärmutterhöhle vor)
  • Intraligamentären Myomen (kommen in den Bindegewebsschichten seitlich der Gebärmutter vor)
  • Zervixmyom (wachsen in den Schichten um den Gebärmutterhals, Zervix)

Myome sind gutartige Geschwülste. Sie können nur einige Millimeter groß sein, aber auch die Größe einer Honigmelone annehmen. Das Uterusmyom entsteht im Muskelgewebe der Gebärmutter.

Schätzungen gehen davon aus, dass etwa jede zweite Frau zwischen 30 und 50 Jahren betroffen ist. Viele leben jedoch ohne Probleme damit und bemerken das Myom der Gebärmutter nicht. Häufig wird es vom Frauenarzt bei einer Routineuntersuchung entdeckt.

Das subseröse Myom der Gebärmutter dehnt sich hauptsächlich in den Bauchraum aus und beeinflusst die Regelblutung nicht. Aufgrund seiner Größe kann es jedoch sehr unangenehm für die betroffenen Frauen werden.

Am häufigsten stellt der Facharzt für Gynäkologie das intramurale Myom fest. Es vergrößert die Gebärmutter und kann zu starken Regelblutungen führen.

Die größten Beschwerden bereitet das submucöse Myom, das sehr starke und schmerzhafte Regelblutungen verursachen kann und im schlimmsten Fall sogar zur Unfruchtbarkeit oder zu einer Fehlgeburt führt.

Das Uterusmyom ist einer der häufigsten Gründe für eine Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie).

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Leiomyom des Uterus, Myom des Uterus, Uterus myomatosus, Gebärmuttermyom
Englisch: uterine myoma, uterine fibroid

Überblick

Ein Uterusmyom ist eine knotige Wucherung, die sich aus einer unreifen Muskelzelle der Gebärmutter entwickelt. Meistens in der Nähe eines Blutgefäßes. Die unreife Zelle wächst schneller und wuchert unkontrolliert.

Das Myom der Gebärmutter kann einzeln auftreten, es kommt aber meistens in größerer Zahl vor. Dabei handelt sich um gutartige Tumore, die der Facharzt für Gynäkologie bei Frauen im gebärfähigen Alter feststellt.

Das Myom der Gebärmutter ist in der Regel nicht gefährlich, aber es kann die Lebensqualität der betroffenen Frauen erheblich beeinträchtigen. Die Beschwerden hängen von der Lage und Größe ab. Zu den häufigsten zählen:

  • Verstärkte, schmerzhafte und verlängerte Regelblutungen (Menstruation)
  • Zwischenblutungen
  • Blutarmut durch den erhöhten Blutverlust
  • Müdigkeit und Leistungsabfall
  • Beschwerden beim Geschlechtsverkehr
  • Fremdkörpergefühl im Unterbauch
  • Blasenentzündung
  • Verstopfung

In seltenen Fällen entartet das Myom der Gebärmutter in einen bösartigen Tumor (Sarkom) und dringt in das umliegende Gewebe ein.

Der Frauenarzt stellt ein Myom der Gebärmutter auch bei Schwangeren fest. Durch den veränderten Hormonspiegel kann es stark an Größe gewinnen und zu Fehl- und Frühgeburten führen.

Ob und wie ein Uterusmyom während der Schwangerschaft behandelt sollte, besprechen Sie am besten mit Ihrem Facharzt für Gynäkologie.

Ursachen des Myoms der Gebärmutter, Uterusmyoms

Fachärzte für Gynäkologie kennen bisher die genauen Ursachen des Myoms der Gebärmutter noch nicht. Es wird vermutet, dass erbliche Faktoren eine Rolle spielen. Denn ein Uterusmyom tritt häufiger bei Frauen auf, deren Mütter auch davon betroffen sind oder waren.

Außerdem wird es durch das weibliche Geschlechtshormon Östrogen stimuliert, während es durch das Gestagen gehemmt wird. Ein Myom tritt erst nach der Pubertät auf. Wenn sich der Hormonhaushalt nach der letzten Regelblutung (Menopause) verändert, bildet sich das Myom nach und nach zurück.

Was Sie beim Myom der Gebärmutter, Uterusmyom, selbst tun können

Sie können nicht verhindern, dass sich ein Myom der Gebärmutter bildet, aber durch Ihren Lebensstil Einfluss darauf nehmen, wie schnell es wächst.

Ernähren Sie sich gesund mit wenig Fleisch und Fett, vermeiden Sie emotionalen Stress und bewegen Sie sich ausreichend.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Gynäkologen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Gynäkologie erwartet?

Vor der Untersuchung führt Ihr Frauenarzt ein Gespräch (Anamnese)

Bevor Ihr Arzt für Gynäkologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Gynäkologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Frauenarzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Eine Vorlage für die Übersicht finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Gynäkologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Gynäkologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Tastuntersuchung
  • Ultraschall (Sonographie)
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Spiegelung der Gebärmutter
  • Bauchspiegelung

Behandlungen (Therapie)

Der Facharzt für Gynäkologie entscheidet bei jeder Patientin individuell, welche Behandlung (Therapie) bei ihr infrage kommt. Das hängt von der Größe und Lage des Uterusmyoms ab, vom Alter der Frau und der Art der Beschwerden.

Ist das Myom der Gebärmutter sehr groß, kann der Frauenarzt es operativ mit einem minimalinvasiven Verfahren entfernen. In seltenen Fällen muss die Gebärmutter komplett entfernt werden.

Bei einer Ausschälung (Myomenukleation) ist eine Vollnarkose notwendig. Der Facharzt für Gynäkologie entfernt die Wucherung, die Gebärmutter bleibt möglichst intakt, sodass die Frau in der Regel noch Kinder bekommen kann.

Die Gabe von Hormonpräparaten kann das Wachstum von Uterusmyomen verlangsamen

Die Gabe von Hormonpräparaten trägt dazu bei, das Wachstum des Uterusmyoms vorübergehend zu bremsen. Allerdings haben die Präparate Nebenwirkungen. Manche Frauen leiden deshalb unter Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen.

Ein relativ neues Verfahren ist die Embolisation. Dabei wird das Myom der Gebärmutter von der Blutversorgung abgeschnitten, so dass es schrumpft. Mithilfe eines Katheters verstopft der Frauenarzt das Blutgefäß. Das Verfahren kommt jedoch nicht in allen Fällen infrage. Es birgt das Risiko, dass gesunde Teile der Gebärmutter geschädigt werden und absterben.

Der fokussierte Ultraschall ist ebenfalls ein neues Verfahren. Es wird unter der Kontrolle von Magnetresonanztomographie-Aufnahmen durchgeführt. Dabei zerstört der Facharzt für Gynäkologie das Uterusmyom mit Ultraschallwellen oder bringt es zum Schrumpfen. Das Verfahren wird allerdings noch erforscht und gehört nicht zur Standardtherapie.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Sie können einem Myom der Gebärmutter nicht vorbeugen. Wenn Sie die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen beim Facharzt für Gynäkologie wahrnehmen, können die gutartigen Geschwülste jedoch frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Prognose

Die Prognose hängt von der Größe, der Lage und den Beschwerden ab. Frauen mit einem Myom der Gebärmutter sollten auf jeden Fall regelmäßig die Kontrolluntersuchungen bei ihrem Frauenarzt vornehmen lassen.

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